Das Walter-Pfister-Clubheim
und der lange Weg dahin

1. Willkommen beim OV Freiburg

Wer heute das Clubheim des OV Freiburg besuchen will, muss auf den Freiburger Flugplatz kommen. Schon aus der Ferne sieht man in der südöstlichen Ecke die großen Antennenmasten. Auto- und Fahrradfahrer fahren über die Hermann-Mitsch-Straße bis zur Ampelkreuzung mit dem Hinweisschild „Flugplatz“. Dort biegen sie zum Flugplatz ab und fahren in Richtung Tower. Ca 200 m vor dem Tower ist links das in der Regel verschlossene Tor zum Flugplatz. Am Ende der Straße vor den Flugzeughallen erreichen Sie das Clubheim.

Der Zugang durch das Tor ist zur Zeit aus Sicherheitsgründen nur mit einem Chip möglich, der von der Flugplatzverwaltung ausgegeben wurde.

Besucher ohne Chip melden sich bitte im Clubheim an:

Telefon 0761/502010

Funk: 144.550 MHz FM

Unsere GPS-Daten: N 48° 1′ 10.182“ O 7° 50′ 18.034“

2. Aktivität im Clubheim

Von außen gesehen ist das Clubheim einfach und unauffällig. Es bietet außen Platz für die Montage großer und sehr großer Antennen, für Funkaktivitäten und gemütliche Stunden. Innen betreten wir zuerst einen großen Raum, der über 50 Personen Platz bietet. Hier finden Vorbereitungskurse zur Lizenzprüfung und die Bastelaktivitäten des TechniClubs statt. Lehr- und Vortragsveranstaltungen aber auch gemütliche Treffen der Mitglieder finden hier ausreichend Raum.

Ergänzt wird der große Raum durch das UKW- und das KW-Shack, eine mechanische Werkstatt, eine kleine Küche und die

notwendigen Sanitärräume, ergänzt durch ein umfangreiches Materiallager mit Funk- und Gebäudetechnik.

Im KW-Shak stehen zwei Kurzwellenstationen (z.Zt. FT-1000 und TS-570D) beide mit Endstufe, PC-Anschluß, Morsetaste, Kopfhörer usw.

Im UKW-Shack wartet ein FT-847. Gleichzeitig ist dieser Raum aber auch Heimat des Relais DB0FRB. Neben dem Funkbetrieb ist das UKW-Shack auch für umfassende Löt- und Messarbeiten ausgerüstet.

Unser Stolz ist der 23 m-Mast mit den beiden drehbaren Antennen (Optibeam) für alle Bänder bis 40m incl.

Diese können für beide Stationen über eine komfortable Umschaltung verwendet werden.

Das Call der Clubstation ist DK0FR.

Die kleine mechanische Werkstatt ist für alle mechanischen und feinmechanischen Arbeiten rund um unser Hobby vorbereitet.

Eine kleine Küche erlaubt die Zubereitung von schnellen Mahlzeiten für hungrige Funkamateure ebenso wie die Verköstigung unserer Vereinsmitglieder bei den großen Veranstaltungen wie z.B. dem traditionellen Neujahrsempfang oder dem immer mit Freude erwarteten Spargelessen, zu dem Christina DL1GEJ und Franz DF7GR fast jedes Jahr einladen.

Das Clubheim hat in den vergangenen Jahren natürlich viele Veränderungen erfahren: Waren wir früher im Eselswinkel noch vorwiegend unter uns, so treffen wir in den vergangenen Jahren immer häufiger Gäste aus den Nachbar-OVen, Jugendliche oder Urlauber, die im Südschwarzwald ihre Ferien verbringen. Das Clubheim wurde inzwischen zum Zentrum aller Aktivitäten des OV-Freiburg und Treffpunkt für überregionale Veranstaltungen

3. Wie alles begann

Als Anfang des Amateurfunks in Freiburg kann man wohl das Jahr 1917 sehen, als einige Fachleute damit begannen, sich mit der drahtlosen Übertragung von Nachrichten zu beschäftigen. Unter ihnen war auch der spätere Funkamateur Walter Pfister, später DL9DF. Aber erst 1924 wurden an die Mitglieder des Oberrheinischen Funkvereins die ersten Lizenzen erteilt. Einen tiefen Einschnitt erlebten die Funkamateure durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs .

Dennoch wuchs die Schar der Funkbegeisterten in Freiburg schnell. Man traf sich zum gemeinsamen Hobby in Privatwohnungen, in Gaststätten, in Räumen der Post. Wichtigste Aufgabe war es, sich auf die Lizenzprüfungen vorzubereiten und damit das Hobby auch zu legalisieren.

Wen wundert´s, dass Ende der 70er Jahre die Raumnot immer bedrückender und der Wunsch nach eigenen Räumen immer lauter wurde.

4. Das erste Clubheim im Eselswinkel

Der Überlieferung nach ist das wohl der Anfang eines eigenen Clubheims gewesen: Im Behandlungsstuhl von Zahnarzt Dr. Helmut Friedrich DC6AS saß der damalige Freiburger OB Dr. Eugen Keidel. Das Gespräch kam auf die Not der Funkamateure. Bald darauf, im Frühjahr 1983 lagen die erforderlichen Genehmigungen für den Bau eines Clubheims an der Hermann-Mitsch-Strasse im Eselswinkel vor. Viele fleißige Hände unter der Leitung des OVV Lothar Walz DL8ZN begannen zu arbeiten. Der OV Freiburg nahm 1984 in seinem Clubheim den Funkbetrieb auf. Das Haus sollte auch einen Namen haben. „Walter-Pfister-Clubheim“ war schnell gefunden. Walter Pfister war mit großer Begeisterung bei der Entstehung des Hauses dabei, war Mäzen und schließlich war er genau 50 Jahre zuvor der Gründer des OV Freiburg gewesen.

Vielen Älteren mag noch der qualmende Holzofen in Erinnerung sein. Aber da gab´s ja noch mehr: Ein Shack , das den Funkbetrieb auf allen Frequenzen in Verbindung mit dem riesigen Antennenmast möglich machte. Es gab ein Büro, in dem erstmals die Akten des OV zentral gelagert werden konnten. Es gab Morse- und Lizenzkurse und so manche fröhliche Feier. Und das Wichtigste: An jedem Freitagabend war das Clubheim für die Mitglieder zum OV-Abend geöffnet. Eine unvergessliche Zeit begann. Die Zahl der Mitglieder wuchs von Jahr zu Jahr. Leider erst viel zu spät wurde der Holzofen durch eine Gaszentralheizung ersetzt. Danach kamen auch in den Wintermonaten immer mehr YLs und OMs zu den regelmäßigen OV-Abenden

Mitte der 1990er Jahre zeichnete sich Pläne der Stadt Freiburg ab, den Eselswinkel neu zu überplanen. Zwischen den großen Möbelmärkten war kein Platz mehr für Freizeitvereine wie Pfadfinder, Trapper und Funkamateure. Alle hatten dort mehr oder weniger aufwändige Gebäude errichtet. Die Stadt war bemüht, den Vereinen eine neue Heimat zu geben – keine leichte Aufgabe.

Das Ende des ersten Clubheims war nach 17 Jahren unausweichlich.

5. Das Clubheim auf dem Freiburger Flugplatz

Nach langer Suche wurde mit der Hilfe des damaligen OB der Stadt Freiburg Dr. Rolf Böhme ein freier Platz in der südöstlichen Ecke des Flugplatzes gefunden. Die Stadt war bereit, die Kosten für den Umzug zu übernehmen.

Es ist unmöglich, hier alle YLs und OMs zu nennen, die sich für den Wiederaufbau eines neuen Clubheims stark gemacht und aktiv daran mitgearbeitet haben. Der damalige OVV Günter Thomas DL1GTG und sein bewährter „Baumeister“ Thilo Winkler DL2IN schlugen jedenfalls den richtigen Weg ein. Sie fanden im Umland mehrere Wohncontainer und es gelang ihnen, die OV-Mitglieder für das Projekt zu motivieren. Im Juli 1998 wurden 44 Beton-Punktfundamente geliefert, auf die im Oktober 1998 die Container gesetzt wurden. Zur gleichen Zeit zog auch der Antennenmast vom Eselswinkel auf den Flugplatz um. Im Jahre 2000 begann nach monatelangen Bauarbeiten das OV-Leben in den neuen Räumen.

Trotz mancher Veränderungen auf dem Freiburger Flugplatz – jetzt sind wir sogar Nachbar des neuen SC-Stadions – möchten wir hier möglichst lange bleiben.

(DL1GWO)